Betonpflaster
Der Betonwerkstein ist ein vorgefertigtes Erzeugnis.
Der Betonwerkstein besteht aus Beton, dessen Ansichtsflächen werksteinmäßig bearbeitet oder als Betonfertigteil besonders gestaltet sind.
Geschliffener Betonwerkstein wird heute oft mit dem Begriff "Terrazzo" belegt, obwohl dieser streng genommen allein den vor Ort gegossenen und bearbeiteten Bodenbelag bezeichnet, der nicht aus vorgefertigten Teilen besteht.
Industriell werden Betonpflastersteine aus einem Mix von Zement, Gesteinskörnung und Wasser gefertigt. Der daraus entstandene Frischbeton kann anschließend in jede beliebige Form gegeben weden. Der Zementgehalt beträgt 300-350 kg/m³ bei einer Gesteinszusammensetzung von 50-60% Sand und 40-50% Splitt oder Kies. Des Weiteren müssen die Steine durch entsprechende Betonzusätze gegen Frost- oder Tausalzschäden wiederstandsfähig gemacht werden. Betonsteine bestehen aus zwei Betonarten.
Der Beton an der Unterseite des Steins (Kernbeton) wird mit einer Deckschicht (Vorsatzbeton) ergänzt. Durch das Einfärben des Vorsatzbetons oder durch Zugeben von gebrochenem Naturstein kann die Oberfläche von Betonsteinen verändert werden.
Die Betonsteine werden mit oder ohne Fase gefertigt. Die Verwendung von Steinen ohne Fase ist üblich auf Radwegen und/oder Wegen, die beispielsweise mit Rollstühlen oder Einkaufswagen befahren werden. Durch das Fehlen der Fase wird der Rollwiderstand gesenkt und gleichzeitig der Fahrkomfort erhöht sowie das Reifen-Fahrbahn-Geräusch reduziert.
Alternativ zum Pflaster aus Naturstein ist heute das Betonsteinpflaster im Einsatz. Diese Pflasterart ist preiswerter und exakter in ihrer Formgebung. Seit ihrer Anwendung im 20. Jahrhundert haben sich verschiedenartige Form- und Farbkombinationen sowie Verbundarten entwickelt. Durch ihre regelmäßige Form ist eine großflächige Verlegung mit maschineller Unterstützung möglich.
Betonarten
Folgende Betonpflasterarten werden unterschieden:
Betonstein
Dieser gewöhnliche Stein wird in quadratischer oder rechteckiger Form gefertigt und kann mit oder ohne gebrochener Kante ausgeführt sein. Um den Einbau zu erleichtern, sind an den Seiten der Steine Abstandhelfer oder Noppen vorhanden.
Betonplatte
Die Betonplatten sind definitonsgemäß mindestens viermal länger als dick. Die Bruchempfindlichkeit solcher Platten ist erheblich größer als die von Betonsteinen, was durch eine höhere Materialfestigkeit ausgeglichen werden muss.
Betonverbundstein
Betonverbundsteinpflaster werden in einer nahezu unüberschaubaren Formenvielfalt von der Industrie produziert. Vorteilhaft auf die Tragfähigkeit wirkt sich die Verbundwirkung der Steine in horizontaler und vertikaler Richtung aus. Das Fugenbild ist dabei je nach Steinform unterschiedlich.
Betonzierstein
Betonziersteine zeichnen sich durch eine besondere Farbgebung oder auch Oberflächenbeschaffenheit aus. So wird mit Hilfe von Weißzement oder Pigment die Steinfarbe verändert. Die Oberfläche wird durch Waschen, Schleifen, Stocken oder Kugelstrahlen verändert. Um dem Pflaster eine antike Optik zu verleihen, werden die Steine gekollert, wodurch die Kanten unregelmäßig gebrochen werden.
Zudem kann die Oberfläche des Betonsteins durch eine Zusammensetzung des Vorsatzbetons verändert werden (Splitt- oder Kieselvorsätze). Zu den Betonziersteinen zählen auch Pflastersteine, die sich aufgrund ihrer Oberfläche für die Orientierung von Blinden und Sehbehinderten eignen. So werden für die Orientierung auf der Oberfläche der Steine Rillen oder Noppen ausgebildet, die mit dem Langstock oder den Schuhsohlen erfühlbar sind.